Funktionsweise

Voraussetzung für eine Schwangerschaft ist, dass Eizelle und Samenzelle (Spermium) zusammenkommen. Die Eizelle wird nur einmal im Zyklus vom Eierstock freigegeben. Sie ist nicht mal einen ganzen Tag befruchtungsfähig. Die Spermien dagegen können um den Eisprung herum 3 bis max. 5 Tage im weiblichen Körper überleben. Während dieser Zeit ändern sich Körpertemperatur, Zervixschleim und Muttermund besonders deutlich. Diese Körperzeichen beobachtet eine Frau täglich, trägt sie in ein sogenanntes Zyklusblatt ein und wertet sie nach leicht verständlichen Regeln aus. So ist sie in der Lage, ihre fruchtbare Phase zu bestimmen und eine Schwangerschaft anzustreben oder zu vermeiden.

Wichtige Begriffe und Hinweise

Körpertemperatur

Wer den Verlauf der Körpertemperatur, die morgendlich gemessene sogenannte Basaltemperatur, einen Zyklus lang verfolgt, stellt fest, dass es zwei Temperaturniveaus gibt. Vor dem Eisprung ist die Temperatur etwas niedriger, um den Eisprung herum steigt sie um wenige Zehntel Grad erkennbar an. Dieser Effekt tritt durch das Hormon Progesteron auf, welches für die zweite Zyklushälfte eine wichtige Rolle spielt.

Diese Beobachtung ermöglicht es, den Beginn der unfruchtbaren Zeit nach dem Eisprung sicher festzulegen.

Drüsen im Gebärmutterhals (Zervix) bilden im Laufe des Zyklus Zervixschleim von wechselnder Qualität und Menge. Im Allgemeinen wird eine Frau den Zervixschleim einige Tage nach der Monatsblutung erstmals wahrnehmen. Zunächst ist er dicklich-zäh, teils klebrig-cremig und oft weißlich gefärbt.

Je näher der Eisprung rückt, umso reichlicher und flüssiger wird der Zervixschleim und gleichzeitig klarer – fast wie Eiweiß. Dann hat er jene Beschaffenheit, die es den Spermien ermöglicht, durch ihn zur Eizelle vorzudringen und auch einige Tage in der Gebärmutter zu überleben und auf den Eisprung zu warten.

Nach dem Eisprung dickt der Zervixschleim wieder ein, verschließt pfropfartig den Muttermund und wird für die Samenzellen wieder undurchdringbar. Jede Frau kann diesen Vorgang beobachten.

Wenn in der fruchtbaren Phase reichlich Zervixschleim die Scheidenwände hinabfließt, entsteht im Scheidenbereich ein feuchtes oder nasses Gefühl. Beim Abtupfen der Scheide sieht eine Frau wie der Zervixschleim beschaffen ist, ob dicklich oder dünnflüssig, und welche Farbe er hat, gelblich oder weißlich.

Das individuelle Zervixschleimmuster im Zyklusverlauf kann von Frau zu Frau variieren. Die zyklischen Veränderungen des Zervixschleims sind verursacht durch das Hormon Östrogen.

Und noch an einem weiteren Körperzeichen erkennt eine Frau den Wechsel ihrer Fruchtbarkeit: an den Veränderungen des Gebärmutterhalses. Er ragt kugel- oder zapfenförmig in die Scheide hinein.

Im Laufe des Zyklus lässt sich durch regelmäßiges Abtasten meist deutlich feststellen wie sich Lage und Festigkeit des Gebärmutterhalses und die Öffnung des Muttermundes verändern. Diese Selbstuntersuchung ist für das Erkennen der fruchtbaren und unfruchtbaren Tage nicht in jedem Fall erforderlich. Sie kann aber manchmal – wie in den Wechseljahren oder nach der Geburt eines Kindes – eine zusätzliche Hilfe sein.

Auch die Veränderungen des Gebärmutterhalses im Zyklus werden durch das Hormon Östrogen verursacht. Diese Kombination der Beobachtung der Symptome Zervixschleim oder Muttermund (sympto) und Körpertemperatur (thermal) gibt der Methode auch ihren Namen: symptothermale Methode.

Temperaturwerte und Zervixschleimveränderungen müssen nach ganz bestimmten Regeln ausgewertet und interpretiert werden, damit Sensiplan sicher angewendet werden kann. Dafür gibt es ein ausführliches Regelwerk, das leicht erlernbar ist und ermöglicht, die fruchtbare Phase sicher einzugrenzen.

Die Regeln können im Praxisbuch „Natürlich und sicher“ ausführlich nachgelesen werden.

Die Auswertung und damit die Sicherheit der Methode mit Sensiplan basiert auf der doppelten Kontrolle. Das bedeutet, dass zur Bestimmung des Beginns und des Endes der fruchtbaren Zeit innerhalb eines Zyklus jeweils zwei voneinander unabhängige Beobachtungen verwendet und ausgewertet werden. Erst nach Abschluss beider Auswertungen kann eine sichere Aussage zur fruchtbaren Zeit gemacht werden.

Am Zyklusanfang ist es – für den Beginn der fruchtbaren Zeit – das erste Auftreten von Zervixschleim in doppelter Kontrolle mit der 5-Tage-Regel, bzw. der Minus-8-Regel, die sich an der frühesten ersten höheren Temperaturmessung orientiert.

Für das Ende der fruchtbaren Zeit ist es die Auswertung des Zervixschleimmusters in doppelter Kontrolle mit den Auswertregeln der Temperatur.

Um Irritationen durch „fehlerhafte“ Temperaturmessungen zu vermeiden, ist es notwendig, Störfaktoren, die einen „falschen Temperaturanstieg“ bewirken könnten, im Zyklusblatt unter „Besonderheiten und Störungen“ einzutragen.

Aus langjähriger Erfahrung ist bekannt, dass nicht nur Krankheit sondern auch Stress, abendliches Essen, Feiern, aber auch schlechter Nachtschlaf bei manchen Frauen zu einer leichten Erhöhung der Temperatur führen können.

Damit die einzelne Frau sicher weiß, welche Veränderungen bei ihr wann zu erwarten sind, ist sie aufgefordert, in den ersten drei Anwendungszyklen ganz systematisch ihre Zyklus- und Symptombeobachtung in ihrem Zyklustagebuch, dem sogenannten Zyklusblatt, zu notieren.

Zum Zyklusblatt