Junge Mädchen

Die Pubertät

Die Pubertät ist ein Teil des Erwachsenwerdens. Mit Beginn der Pubertät werden Hormone in Deinem Körper aktiv, die sogenannten Sexualhormone. Hormone sind Botenstoffe, die in Deinem Körper gebildet werden und  bestimmte Vorgänge in Gang setzen. In der Lebensphase der Pubertät geben sie Deinem Körper das Signal, sich zu verändern und helfen dir damit auf dem Weg zum Erwachsenwerden. Der Zeitpunkt, wann Dein Körper mit Aussendung dieser Hormone und damit in die Pubertät startet, ist von Mädchen zu Mädchen unterschiedlich.

Während Deiner gesamten Kindheit ist Dein Körper schon gewachsen und hat sich verändert, aber wenn Du in die Pubertät kommst, entwickelt sich dein Körper auf eine andere Weise. Du wirst feststellen, dass Du nochmal an Körpergröße zunimmst und deine Körperform sich verändert. Deine Hüften werden etwas kurviger und Deine Brüste beginnen sich zu entwickeln. Dies sind Beispiele für Veränderungen Deines Äußeren in der Pubertät. Aber die Hormone rufen auch im Innern Deines Körpers einige Veränderungen hervor.

Eine der großen Veränderungen in dieser Phase im Innern Deines Körpers ist, dass Du Deine Periode oder auch Monatsblutung genannt bekommst. Das bedeutet, dass jeden Monat für ein paar Tage Blut aus der Gebärmutter austritt und den Körper durch die Scheide verlässt. Diese Blutung ist eine ganz normale Veränderung und hat etwas mit der Wirkung der Hormone auf einen sehr wichtigen Kreislauf in Deinem Körper zu tun: den weiblichen Zyklus. Der weibliche Zyklus beschreibt das Heranreifen einer Eizelle im Körper einer Frau bzw. eines Mädchens in der Pubertät, den Eisprung, der stattfindet, wenn die Eizelle vollständig herangereift ist und die Vorbereitung des weiblichen Körpers auf eine mögliche Schwangerschaft. Wenn keine Schwangerschaft eintritt, beginnt ein neuer Zyklus mit einer erneuten Blutung.  Diesen Zyklus von einer Periode zur nächsten Periode bezeichnet man als den weiblichen Zyklus oder auch Menstruationszyklus. Ganz normal ist, dass er sich von Mädchen zu Mädchen und von Frau zu Frau in Länge und Stärke der Blutung unterscheiden kann.

Dein Zyklus

Als Du geboren wurdest, hatte Dein Körper bereits alle Eizellen, die im Laufe Deines Lebens heranreifen können, in sich. Diese Eizellen sind winzig, so klein, dass man sie mit bloßem Auge nicht sehen kann, selbst wenn sie sich außerhalb Deines Körpers befinden.

Sie befinden sich in Deinen Eierstöcken und solange die Sexualhormone noch nicht aktiv sind – also vor Eintritt der Pubertät – befinden sie sich dort in einer Ruhephase. Erst mit Beginn der Pubertät startet Dein weiblicher Zyklus mit dem Heranreifen von Eizellen.

Beim sogenannten Eisprung verlässt die Eizelle ihren Eierstock und wandert durch den Eileiter in Richtung Gebärmutter. Wenn die Eizelle im Eileiter auf ein Spermium trifft und sich mit diesem verbindet, kann sie in der Gebärmutter zu einem Baby heranwachsen. Auch wenn die meisten Eizellen nicht zu einem Baby heranwachsen, bereitet sich die Gebärmutter jeden Zyklus auf eine mögliche Schwangerschaft vor. Die Gebärmutterschleimhaut wird dick und weich, wie ein Nest, sodass ein Baby dort nach Einnisten der befruchteten Eizelle heranwachsen könnte. Kommt es nicht zu einer Einnistung und damit nicht zu einer Schwangerschaft, signalisieren wieder  Hormone der Gebärmutter, dass die aufgebaute Schleimhaut nicht gebraucht wird und sie wieder abgebaut werden kann. Die Periode tritt ein und ein neuer Zyklus kann beginnen. Die Periodenblutung wird auch Menstruation genannt. Menstruationsblut ist dicker und dunkler als das Blut, das man sieht, wenn man sich in den Finger schneidet. Die Periodenblutung dauert in der Regel ein paar Tage und hört dann auf. Bereits mit Beginn der Blutung  startet ein neuer Zyklus und eine weitere Eizelle reift heran.

Gefühle

Die Hormone sind in dieser Zeit sehr aktiv, und Hormone können Deine Stimmungen und Gefühle stark beeinflussen. Vielleicht verlierst Du leichter die Beherrschung und hast manchmal grundlos Streit mit Deiner Familie oder Deinen Freund:innen. Das ist alles normal, aber es kann sich in dieser Zeit hart anfühlen. Und Du hast vielleicht das Gefühl, dass Du die Einzige bist, die das durchmacht. Aber eigentlich gehört das alles zum Erwachsenwerden dazu, und viele andere fühlen sich auch so. Wenn Du Dich niedergeschlagen fühlst, ist es gut, mit jemandem zu reden: mit Deinen Freund:innen, Deinen Geschwistern, Deinen Eltern, oder anderen vertrauenswürdigen Erwachsenen.

Die Veränderungen vollziehen sich allmählich, über mehrere Jahre hinweg. Du wirst also Zeit haben, Dich an alles zu gewöhnen und dabei alles über Dich selbst zu lernen, was Du wissen musst. Es wird Herausforderungen geben, aber auch Spaß, wenn Du durch die Pubertät gehst. Es gibt viele Menschen, von denen Du lernen kannst, also scheue Dich nicht, um Hilfe zu bitten, wenn Du sie brauchst.

Hygiene & Pflege für die Haut

In der Pubertät schwitzt Dein Körper mehr, besonders wenn Du Sport treibst. Tägliches Duschen oder gründliches Waschen, vor allem nach dem Spielen oder Herumlaufen, hilft Dir, frisch zu bleiben. Du wirst dich besser fühlen. Du kannst nach dem Waschen ein Deodorant unter den Armen verwenden - aber wasche dich vorher! Und vergiss nicht, Deine Socken und Unterwäsche jeden Tag zu wechseln.

Deine Haut produziert ständig Fett, um sie weich zu halten. In der Pubertät neigt sie dazu, etwas mehr Öl zu produzieren, als sie braucht. Das Öl verstopft deine Poren, und Du kannst Flecken auf deinem Gesicht und Körper bekommen. Wasch Dich gründlich mit einer milden Seife und drücke nicht an den Pickeln - das macht sie nur noch schlimmer. Wenn Du älter wirst, wird sich Deine Haut im Allgemeinen beruhigen und die Pickel werden verschwinden.

Begriffserklärungen

„regelmäßige Wiederkehr“

Der Zyklus (oder Menstruationszyklus) ist ein ca. 28-tägiger Vorgang, der durch Hormone gesteuert wird und sich zwischen der Geschlechtsreife und den Wechseljahren monatlich wiederholt.

Er beginnt mit dem ersten Tag der Blutung und umfasst die Eireifungsphase (Follikelphase), den Eisprung (Ovulation) und die Gelbkörperphase (Lutealphase).

Die erste Periode tritt üblicherweise zwischen deinem 11. und 14. Lebensjahr auf, das ist aber ganz unterschiedlich.

Der Eisprung ist Teil des Menstruationszyklus.

Zu Beginn des weiblichen Zyklus reifen pro Eierstock etwa 15 – 20 Eizellen heran. Allerdings wächst meist bei jedem Zyklus nur eine "sprungreife" Eizelle heran. In welchem Eierstock sie sich befindet, ist vom Zufall abhängig! Die anderen Eizellen bilden sich zurück oder sterben ab. Während der Reifung bildet sich um die Eizelle ein Bläschen, der Follikel.

Beim Eisprung platzt dieses Bläschen auf und die reife Eizelle wird vom Eierstock ausgestoßen und auf die Reise geschickt. Diese Reise dauert etwa 4 Tage.

Alles normal, keine Panik! Weißfluss im Slip ist ganz normal, ganz natürlich und ein Anzeichen dafür, dass Deine Hormone aktiv werden und Du Deine Periode bald bekommst.

Die zunehmende Hormonproduktion in den Eierstöcken bewirkt, dass im Gebärmutterhals und in der Scheide ein Sekret gebildet wird, das dann die Scheidenwände hinunterläuft und am Scheideneingang bemerkt werden kann. Dies wird manchmal als "Weißfluss" oder "Fluor" bezeichnet. Das Sekret hat sehr häufig ein weißliches, teilweise schleimiges Aussehen. Solche Absonderungen sind nicht krankhaft, sondern völlig normal und werden auch in deinem späteren Leben immer wieder auftreten. Das Auftreten von weißlich/schleimigem "Fluor" ist ein Zeichen dafür, dass jetzt bald die erste Blutung eintritt.

Anders als der Weißfluss verhält es sich mit dem Zervixschleim. Dieser wird im Gebärmutterhals gebildet und je nachdem in welcher Phase deines Zyklus du dich befindest, erfüllt er unterschiedliche Aufgaben.

Er schützt unter anderem deine Gebärmutter vor Bakterien. Dieser Schleim verändert sich während deines Zyklus. Von "nicht vorhanden" über cremig bis hin zu wässrig/klar, verrät er Dir, in welcher Phase Deines Zyklus Du Dich befindest.

Zyklusbeobachtung mit dem Körpertagebuch

Im Verlaufe Deines Zyklus kannst Du neben den Veränderungen von Temperatur und Zervixschleim weitere körperliche Reaktionen beobachten. Es können Hautveränderungen wie Akne, Juckreiz, Anlaufen des Goldrings, aber auch fettig werden der Haare, das Gefühl, aufgedunsen zu sein, Gewichtszunahme durch Wassereinlagerung, Mittelschmerz, Übelkeit, verstärkter Stuhl- oder Harndrang, Blähungen, Verstopfung oder Durchfall auftreten.

Wenn Du wissen möchtest, welche Veränderungen in welcher Zyklusphase auftreten, kannst Du Deine Beobachtungen in einem Körpertagebuch festhalten. Eine Vorlage als PDF kannst Du Dir herunterladen und ausdrucken.

Für Eltern & Lehrkräfte

Eine Informationsbroschüre mit den wichtigsten Themen, die sich für junge Mädchen in der Pubertät ergeben. Sie können die Broschüre hier kostenlos herunterladen oder in gebundener Form bei der Arbeitsgruppe NFP bestellen.

Download als PDF

(Nachdruck verboten)

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